Resilienz knowledgebase
Diese Übung dient dazu, übernommene Rollen im Leben zu überprüfen. Manche Rollen sind von der Geburt an definiert: Tochter oder Sohn, Enkelkind, Schwester, Bruder und so weiter. Andere wählen wir uns im Leben durch Beziehungen (Ehe, Elternschaft), durch Freundschaften sowie Aufgaben und Verpflichtungen im beruflichen oder gesellschaftlichen Umfeld. Jede der Rollen verknüpft sich mit einem Anforderungsprofil, das durch unsere eigenen Vorstellungen und Ansprüche entsteht, durch die Bedürfnisse meines Gegenübers oder durch eine klar umrissene Aufgabenbeschreibung (zum Beispiel die Stellenbeschreibung im Beruf).
Je wirksamer wir die von uns übernommenen Rollen ausfüllen, umso wohler fühlen wir uns, und umso stabiler gestalten sich Beziehungen. Unerfüllte Aufgaben und Erwartungen münden dagegen oft in Konflikten und Reibungsverlusten. Es ist sehr entspannt, sein Leben aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Über- und Unterforderung werden schnell sichtbar, Konflikte in Beziehungen decken sich auf und offenbaren neben dem Symptom auch meistens schon ihren Ursprung.
Ziel:
Du verschaffst Dir einen Überblick darüber,
Material:
Übungsblatt (Vorlage), Stifte.
Übungsablauf:
Schritt 1: Trage alle Aufgaben und Verantwortungsbereiche auf einem Blatt Papier zusammen, die du in deiner privaten und beruflichen Lebenssituation ausfüllst, z.B.
Schritt 2: Erstelle zunächst eine Ist-Analyse. Der große Kreis auf dem Papier fungiert als Sinnbild eines Zeitkuchens für 24 Stunden oder eine Woche (ein Monat, ein Jahr). Unterteile den Kreis in einzelne “Kuchenstücke”. Jede Unterteilung steht für eine Rolle. Mit der jeweils dargestellten Breite symbolisierst du, wie viel Zeit beziehungsweise Energie dich die jeweilige Aufgabe kostet (gehe dabei intuitiv vor und drücke deine gefühlte Wirklichkeit aus).
Schritt 3: Schreibe zu jeder Rolle in Stichworten deine Vorstellung einer positiven Kompetenzerfüllung. Bewerte deine persönliche Aufgabenbewältigung. Zur Einschätzung der Rollenkompetenz kannst du z.B. das Ampelsystem benutzen:
Schritt 4: Markiere am Rand durch Plus- und Minussymbole, ob dir diese Rolle etwas gibt beziehungsweise nimmt.
Schritt 5: Tritt ein Stück zurück, und lass das Ganze auf dich wirken. Fühlst du dich wohl mit der jetzigen Situation? Oder wirst du unruhig, wenn du deine Standortbestimmung betrachtest?
Schritt 6: Erstelle auf einem weiteren Blatt einen Soll-Zustand: Reflektiere über deine aktuelle Rollenverteilung und definiere deine Veränderungswünsche. Wichtig ist dabei abzugleichen, ob deine persönlichen Rollenerwartungen und das daraus abgeleitete Selbstbild realistisch sind. Durch die gleichzeitige Betrachtung verschiedener Rollen und Aufgabenfelder lassen sich gegenseitige Abhängigkeiten sofort erkennen. Veränderungen in einer Rolle bringen Bewegung in allen anderen Lebensfeldern mit sich!